
Starkes Schwitzen: Mineralstoffmangel im Sommer
Sollte man Magnesium und Co. bei Hitze einnehmen?
Für viele ist es lästig, aber Schwitzen ist ein überlebenswichtiger Prozess: Besonders im Sommer bei Hitze muss der Körper seine Temperatur stark regulieren, um nicht zu überhitzen. Dies geschieht über den Schweiß – sozusagen unsere eingebaute Klimaanlage. Der Schweiß verdunstet auf der Haut und gibt dabei Wärme ab. Jedoch gehen so auch wichtige Mineralstoffe wie Magnesium und Zink verloren. Schwitzen wir viel, muss nicht nur die verlorene Flüssigkeit ausgeglichen werden. Auch Mineralstoffe sollten über eine gesunde Ernährung, Mineralwässer oder ergänzend über hochwertige Mikronährstoff-Präparate wieder aufgenommen werden.
Natrium: für Sportler im Sommer besonders wichtig
Der mengenmäßig wichtigste Mineralstoff im Schweiß ist Natrium. Ein Natriummangel durch übliches Schwitzen ist langfristig jedoch selten, da wir den Mineralstoff normalerweise ausreichend über Salz aus der Ernährung zuführen. Meistens nehmen wir sogar zu viel Natrium auf, denn der Salzkonsum liegt über den Empfehlungen.
Wichtig ist Natrium allerdings beim Sport: Es gehört zu den Elektrolyten und ist notwendig für die Flüssigkeitsverteilung im Körper. Gerade durch Sport bei Hitze kann es kurzfristig zu einem Natriummangel durch starkes Schwitzen kommen. Symptome sind unter anderem Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit.
Mineralstoffreiche Ernährung bei Hitze
Neben Natrium enthält Schweiß in geringen Mengen auch Calcium, Magnesium, Kalium, Eisen, Zink, Selen und Kupfer. Kurzfristig sind Mineralstoffverluste für gesunde Menschen kein Problem. Bei einigen Mineralstoffen ist es je nach Ernährung jedoch schwieriger, den Bedarf zu decken. Daher können sich die Mineralstoffspeicher durch starkes Schwitzen bei andauernder Hitze schnell leeren.
Veganer müssen beispielsweise auf ihre Calciumversorgung achten, da sie kein Calcium über Milchprodukte aufnehmen. Frauen haben durch die Periode grundsätzlich ein höheres Risiko für einen Eisenmangel. Zink ist zwar reichlich in Getreide enthalten, jedoch kommt darin auch ein Stoff vor, der die Zinkaufnahme im Darm hemmt (Phytinsäure). Hat man außerdem häufigen Stress, steigt der Magnesiumbedarf im Sommer zusätzlich.
Deshalb ist bei starkem Schwitzen eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung besonders wichtig. Möchte man ein Nahrungsergänzungsmittel im Sommer einnehmen, eignet sich am besten ein Präparat, das den Bedarf an Mineralstoffen deckt. Optimalerweise berät dabei ein Mikronährstoff-Therapeut.
Wie äußert sich ein Mangel an Magnesium und Mineralstoffen?
Da Mineralstoffe verschiedene Aufgaben haben, äußert sich auch ein Mangel unterschiedlich. Ein Magnesiummangel durch Schwitzen kann zum Beispiel folgende Symptome haben: Muskel- und Wadenkrämpfe, schwere Beine, Kopfschmerzen und Schwindel oder auch Müdigkeit – denn Magnesium ist wichtig für den Energiestoffwechsel.
Kalium reguliert den Herzschlag und Eisen sowie Kupfer sorgen im Blut für den Sauerstofftransport. Das wichtigste Symptom eines Eisenmangels ist Blutarmut (Anämie), während ein Selen- oder Zinkmangel zu häufigen Infekten führen kann – auch im Sommer!
In Studien wurden vor allem die Folgen von starkem Schwitzen bei Sportlern untersucht: Ein Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel hatte negative Auswirkungen auf die Leistung.
Hyperhidrose – ebenfalls auf die Ernährung achten!
Übermäßiges Schwitzen kann übrigens krankhaft sein. Diese Erkrankung nennt man Hyperhidrose. Manche Menschen schwitzen dann am ganzen Körper sehr stark oder aber nur in bestimmten Körperregionen wie unter den Achseln, an den Händen, den Füßen oder am Kopf. Betroffene mit Hyperhidrose sollten deshalb ebenfalls auf die Zufuhr von Magnesium und Co. achten – und das nicht nur im Sommer! Gerade Personen, die regelmäßig viel schwitzen, haben einen erhöhten Magnesiumbedarf und könnten langfristig einen Mangel entwickeln.
Fazit: Bei übermäßigem Schwitzen Magnesium und Co.!
Längere Hitzeperioden sowie krankhaft starkes Schwitzen können den Bedarf an Mineralstoffen erhöhen. In dieser Zeit sollte man besonders auf eine ausgewogene Ernährung achten oder, wenn nötig, einen hochwertigen Mineralstoff-Komplex ergänzen. Die wichtigsten Mineralstoffe bei starkem Schwitzen sind:
- Magnesium und Calcium,
- Eisen und Kupfer,
- Kalium,
- Zink und Selen
- sowie für Sportler Natrium.
Ein Mangel äußert sich unterschiedlich. Er kann zum Beispiel schwere Beine im Sommer begünstigen oder an Schwindel, Kopfschmerzen sowie häufigen Infekten beteiligt sein.
Literatur
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Gröber, U. (2011): Mikronährstoffe. Metabolic Tuning – Prävention – Therapie. 3. Aufl. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart.
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Keen, C. L. (1993): The Effect of Exercise and Heat on Mineral Metabolism and Requirements. In: Nutritional Needs in Hot Environments: Applications for Military Personnel in Field Operations. Institute of Medicine (US) Committee on Military Nutrition Research. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK236242/
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